Angst und Panikattacken

Diejenigen, die nicht unter Angststörungen und Panikattacken leiden, können diese meist nicht nachvollziehen. Fragen woher das kommt und warum ich das nicht wirklich steuern kann, vermag ich kaum zu beantworten. Doch ich versuche es mal. Der Grund/Auslöser ist wohl auch bei jedem ein anderer. Auch die Symptome und Gedanken weichen ein wenig voneinander ab. 

Bei mir liegt der vermutliche Auslöser schon länger zurück, aber ich erinnere mich sehr gut daran. Damals hätte ich nicht für Möglich gehalten, was das für Auswirkungen haben kann. Ich bin damals auf dem Weihnachtsmarkt in einem Zelt ohnmächtig geworden. Es war plötzlich alles dunkel und so ruhig, ruhiger als im Schlaf. Dann spürte ich von unten eine kriechende Kälte, von der ich wieder aufwachte. Ich fühlte mich schwach und erschöpft. Langsam wurde mir bewusst, dass ich auf dem Boden lag und was passiert war. Leute standen um mich herum. Es war mir unangenehm und wollte am liebsten sofort nach Hause. Ich war so müde! Doch jemand hatte einen Krankenwagen gerufen und ich musste mich erst untersuchen lassen. 

Zu Hause, als ich alles Revue passieren lassen hatte, kamen mir erschreckende Gedanken,die ich wahrscheinlich nie vergessen werde. "Eigentlich war die Ohnmacht ein schönes Gefühl, alles war ruhig, nichts und niemand machte mir Sorgen. Es war so friedlich. Eigentlich schade, dass ich wieder aufgewacht bin" 

Ich glaube ich merkte damals schon, dass mit mir etwas nicht in Ordnung war, doch ich verdrängte es. 

Erst ca. 7/8 Jahre später (2014/15) erschienen bei mir die Panikattacken. Ich habe Angst umzukippen und in Ohnmacht zu fallen. Dabei rennen mir viele Gedanken und Ängste durch den Kopf:" Wenn ich jetzt umkippe, das wäre echt peinlich. Alle würden es mitbekommen! Wer holt meinen Sohn ab und kümmert sich um ihn? Ich darf nicht zu spät kommen. Wer hilft mir dann? Ich sollte jemandem bescheid geben. Was ist, wenn ich nicht wieder aufwache? Mir ist so schlecht, wann geht es hier denn endlich weiter?" 

Ich fühle mich wie ein hilfloses Kind und würde am liebsten nach der Hand meiner Mama greifen. 

Das passiert mir meist, wenn viele Menschen zusammentreffen, die Luft schlecht bzw. drückend ist und ich dort warten muss. (Sogar manchmal beim Autofahren an einer Ampel) Oft aber zum Beispiel beim Einkaufen. 

Ich werde unruhig, kann nicht richtig denken und mich nicht darauf konzentrieren was ich kaufen wollte. Ich schnappe mir schnell das was mir einfällt und begebe mich schnell an die Kasse.  In der Hoffnung, dass die Warteschlange nicht zu lang ist. Meine Brust schnürt sich zu, ich habe das Gefühl schlecht Luft zubekommen. Meine Hände sind schwitzig und mein Herz klopft als würde es flüchten wollen. Ich trete von einem Bein aufs Andere und mir ist schlecht. Am liebsten würde ich aus der Situation flüchten, alles liegen lassen und bloß raus an die frische Luft. Doch meist, wenn es an der Kasse nicht mehr ganz so lange dauert, halte ich es aus und versuche mich abzulenken. Nach ein paar Minuten ist es dann auch vorbei. Doch ich fühle mich erschöpft und müde. Ich habe das Gefühl meinen Energievorrat wieder auffüllen zu müssen. Deshalb versuche ich dann den Rest des Tages auszuruhen, soweit das möglich ist. Wenn mir das nicht gelingt, dauert das Erschöpfungsgefühl manchmal sogar bis zum nächsten Tag. 

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