Vom (ver)Zweifeln

Jede depressive Episode hält mich auf und wirft mich in meinen Ideen, Zielen und Visionen zurück. Wie die Monopoli-Karte "zurück zum Start". Manche Depri-Phasen dauern nur ein paar Tage, doch mache ziehen sich über Wochen. manchmal braucht es nur einen keinen Auslöser und ich hänge in den Seilen. Es ist nicht immer so, dass ich mich wortwörtlich hängen lasse, nein ich kämpfe innerlich, ich funktioniere mechanisch. Ohne Freude, fast gefühllos. Wenn sich Gefühle regen sind sie meist von negativer Form, z. B. Traurigkeit, Angst oder Wertlosigkeit. Ich neige dann durch die aufkommende Unzufriedenheit meist sogar dazu mich absichtlich mit Aufgaben zu beschäftigen, die mich überfordern. Dabei benötige ich aber auch viele Pausen und Auszeiten und komme nur langsam voran. Das raubt noch mehr Energie und es dauert eine gefühlte halbe Ewigkeit um wieder auf die Beine zu kommen. Ich fange an daran zu zweifeln meine Ziele,Träume, Projekte tatsächlich erreichen und umsetzen zu können. Es tauchen Gedanken auf, von denen ich weiß, dass sie nicht wahr sind, wie "Ich bekomme nie etwas richtig auf die Reihe" oder "Ich schaffe das nie, ich kann doch eh nichts"

Ich habe große Angst davor, dass mir irgendwann bescheinigt wird, ich könnte oder müsste wieder Vollzeit arbeiten. Mit diesen Phasen kann ich doch den Erwartungen der Arbeitswelt gar nicht entsprechen. Es wird immer wieder solche Phasen geben, in denen ich mich mich nur darauf konzentrieren kann, mich selbst wieder auf die Beine zu stellen und meine Familie zu versorgen. Trotz meiner beruflichen Ziele, die ich mir gesetzt habe und auf die ich bereits hinarbeite, von denen ich fest überzeugt bin, dass es das ist was ich wirklich möchte, sind diese Befürchtungen immer wieder präsent. Jede neue depressive Episode bringt all solche Überlegungen mit sich und immer wieder mache ich mir bewusst, was mir wirklich wichtig ist:

Meine Gesundheit, meine Familie, einfach glücklich sein!

Kein beruflicher Erfolg, materieller Reichtum oder Arbeitgeber kann mir das bieten, denn das kann nur ich selbst indem ich FÜR MICH und AN MIR SELBST arbeite.